Die GlaubensGärtnerinnen und GlaubensGärtner

Der Impuls

In Bad Lippspringe arbeiten seit fast 25 Jahren die Religionsgemeinschaften bei verschiedenen Anlässen und Projekten zusammen.Aus dieser Kooperation entstand die Idee, für die Landesgartenschau 2017 ein gemeinsames Angebot der Religionen zu präsentieren.

Der Ort dient seitdem der Durchführung von Veranstaltungen der Religionen, bietet Interessierten Informationsangebote zu den einzelnen Religionen, fördert die Vernetzung und den Austausch untereinander und verdeutlicht exemplarisch die Vielfalt sowie die friedliche Kooperation der Religionen in gegenseitigem Respekt und Wertschätzung.

Die schon existierenden interreligiösen Aktivitäten wurden intensiviert und durch die gemeinsame Arbeit am Projekt wurden und werden weitere Menschen vor Ort zur Mitarbeit und damit zur interreligiösen Begegnung bewegt.

Ort der Begegnung

Es wurde ein Ort der Begegnung geschaffen, der niederschwellig gegenseitiges Kennenlernen ermöglicht. Dabei geht es um Voneinander- und Miteinander-Lernen. Das Projekt zielt nicht darauf ab, Übereinkünfte und Kompromisse zu generieren. Vielmehr sollen tragfähige Beziehungen gebildet werden, die einen ehrlichen und kritischen Dialog zulassen. Der GlaubensGarten will nicht die Unterschiede der Religionen verschweigen, sondern die friedliche Kooperation der Religionen in gegenseitigem Respekt und Wertschätzung der Vielfalt verdeutlichen. Niemand soll sich verstecken, weil er den anderen sonst den eigenen Reichtum vorenthält.

Dies spiegelt auch der Name wider: im GlaubensGarten finden sich auch die GlaubensgARTEN , also die unterschiedlichen Arten zu leben und zu glauben.

Eine häufig gestellte Frage ist: Warum finde ich diese oder jene Religion oder Konfession nicht hier im GlaubensGarten? Der GlaubensGarten ist ein Ort lebendigen Dialogs. Hinter allen Gärten stecken Menschen, die dieser Religion in gerade dieser Ausprägung angehören. Wir wollten kein Museum der Weltreligionen schaffen und auch keine Leistungsschau der Glaubenstraditionen. Deshalb "fehlen" viele Religionen. Auch die 7 Religionen, die hier vertreten sind, zeigen nur einen Ausschnitt aus den vielen weltweit gelebten Traditionen innerhalb der Religionen.

Der "Gedanke" des GlaubensGarten ist, auch nach der Landesgartenschau 2017 noch spürbar zu sein. Die Nachhaltigkeit steht dabei in einem besonderen Fokus.

© GlaubensGarten - Der GlaubensGarten Pavillon und die 7 Gärten der Religionen

© GlaubensGarten

Der Pavillon und die sieben Gärten

© GlaubensGarten - Der Ort der Religionen - Täglich bis zu 1000 Besucher besuchten den GlaubensGarten während der Landesgartenschau 2017 in Bad Lippspringe

Ein Pavillon steht inmitten von sieben Gärten. Die quadratischen Gärten sind kreisförmig um quadratischen Pavillon angeordnet.

Auch Quadrat und Kreis haben in vielen Religionen eine Bedeutung: der Kreis ist u.a. Symbol für den Himmel und die Unendlichkeit. Das Quadrat ist die vollendete und damit bestandhabende Form umfriedeter Orte: Gärten, Kreuzgänge oder Höfe.

Der Pavillon hat die Maße 9x9 m, mit einer Höhe von knapp 6m. Bewusst ist er schlicht gehalten. Ein Ort zum Zusammenkommen, in dem sich alle beheimatet fühlen können. Geplant wurde er von Architekt Uwe Balhorn (architektur-werkstadt, Paderborn). Das Künstleratelier Lönne-Neumann (Paderborn) hat mit seiner Installation von Acrylglasstäben die Idee des GlaubensGartens gestalterisch umgesetzt: von diesem Projekt sollen Lichtstrahlen ausgehen.

Die Gärten wurden von den Landschaftsarchitekten des Büro Gasse Schumacher Schramm (Paderborn) geplant. In aller Unterschiedlichkeit folgen die Gärten in ihren Maßen und Materialien einer gewissen Einheitlichkeit.

Die Innengröße der Gärten ist 4m x4m, die innere Gliederung folgt einem 40cm x40cm Raster. (Einfriedung mit einer Ligusterhecke.) Metallteile der Wasserbecken in rostrot, befestigte Flächen sind aus sandfarbener (wie Dünen) Wassergebundener Decke oder quadratischen, grauen Betonplatten, Die Möbel sind aus geölter Eiche. Auch die Möbel folgen dem Rastermass 40cm x 40cm. All dies konnte nur mit einem großen Anteil an ehrenamtlicher Arbeit und Spenden von Privatleuten und Firmen verwirklicht werden.

Auch die beteiligten Religionen haben je nach ihren Möglichkeiten zur Finanzierung beigetragen. Aber noch einmal: ohne ehrenamtliches Engagement wäre es nicht zu schaffen.

Eine Botschaft

Der Religionswissenschaftler Fritz Stolz hat einmal den Garten als Bild des Heils, des Friedens, des Wiederaufbaus und der Gerechtigkeit bezeichnet.

Die Hoffnung und Vision des Projekts GlaubensGarten ist es, hier ein kleines Zeichen setzen zu können und Orientierung zu bieten.

Einen Ort für Gebet und Begegnung, zum Diskutieren und Feiern, für Gastfreundschaft und Information zu schaffen ist das Ziel.  Einen Ort des gegenseitigen Respekts, des Lernen mit-, durch- und voneinander, ein Platz für Mitmenschlichkeit und wachsende Freundschaft.

Nehmen Sie von hier einen kleinen Funken mit, einen kleinen Lichtstrahl Hoffnung für die Welt.

Viele Wege führen zum GlaubensGarten